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SGS proderm
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Das NATRUE-Label der 'International Natural and Organic Cosmetics Association' ist weltweit eines der bekanntesten Siegel im Naturkosmetikmarkt. Aktuell sind mehr als 6.400 Produkte und 2.700 Rohstoffe mit dem Siegel ausgezeichnet. Unser SGS Prüfnetzwerk bietet mit der SGS INSTITUT FRESENIUS Austria eine akkreditierte Zertifizierungsstelle für die Vergabe des Siegels an. Über die mit der Lizensierung verbundenen Anforderungen und den ab 2024 geltenden Veränderungen im Vergabeprozess möchten wir Sie in diesem Artikel informieren.

Nachhaltige Konsumentscheidungen

Dem weltweiten Markt für Naturkosmetik wird Schätzungen zu Folge ein Umsatz von etwa 12 Milliarden € für das Jahr 2023 attestiert. Bis zum Jahr 2028 soll ein Marktvolumen in Höhe von 17.4 Milliarden € erreicht werden. Diese Zahlen sind Ausdruck eines wachsenden Bevölkerungsanteils, der zunehmend eine nachhaltigere Lebensweise pflegt und entsprechend nachhaltige Konsumentscheidungen trifft.

Siegel wie das NATRUE-Label unterstützen Verbraucher  bei der Identifikation von Natur- und Biokosmetik. Grundsätzlich können Rohstoffe, Formulierungen und Endprodukte mit dem NATRUE-Label zertifiziert werden.

Die SGS INSTITUT FRESENIUS Austria ist eine akkreditierte, unabhängige Zertifizierungsstelle (NAC), die über eine offizielle Genehmigung zur Zertifizierung nach NATRUE-Kriterien verfügt. Art und Umfang des Zertifizierungsprozesses sind von unterschiedlichen Kriterien abhängig. Endprodukte müssen immer einer Dokumentationsprüfung und einem Audit unterzogen werden (Finished Product Certification). Bei Rohstoffen hingegen richtet sich der Umfang der Zertifizierung bzw. Genehmigung nach deren Einteilung in eine von drei Kategorien (siehe Tabelle 1).

Genehmigung von Rohstoffen Zertifizierung von Rohstoffen
Natürliche oder naturnahe Rohstoffe (nicht bio) Rohstoffe aus ökologischer Landwirtschaft (nicht nach einem von IFOAM anerkanntem Standard zertifiziert) Rohstoffe zertifiziert nach einem von IFOAM anerkannten Standard mit weiterer Verarbeitung

Nach einer Dokumentationsprüfung gilt der Rohstoff als genehmigt

Nach einer Dokumentationsprüfung und einem Audit (alle zwei Jahre) gilt der Rohstoff als zertifiziert

Nach einer Dokumentationsprüfung und einem Audit (einmalig) gilt der Rohstoff als zertifiziert

Tabelle 1: Zertifizierungsumfang für Rohstoffe. Wichtig: Rohstoffe, die nach einem von IFOAM anerkannten Standard ohne weitere Verarbeitung zertifiziert sind, werden direkt akzeptiert.

Natürlich, naturnah, naturidentisch

Rohstoffe können nur dann eine Zertifizierung oder Genehmigung erhalten, wenn es sich um natürliche, naturnahe oder naturidentische Rohstoffe handelt. NATRUE liefert dazu folgende Definitionen: Natürliche Rohstoffe sind unmodifizierte Substanzen aus der Natur, die durch physikalische Verfahren (z. B. durch Extraktion) oder durch nicht-genmodifizierte Mikroorganismen (z. B. mittels Fermentation) erhalten werden. Naturnahe Rohstoffe sind Substanzen aus der Natur, die mittels zulässiger chemischer Reaktionsverfahren modifiziert werden. Sie dürfen nur aus 100% natürlichen Inhaltsstoffen und nicht aus synthetischen Substanzen stammen.

Naturidentische Rohstoffe sind in der Natur vorkommende Substanzen, die im Labor reproduziert werden können, wenn der technische Aufwand zu groß ist, um diese aus der Natur zu gewinnen. Hierbei sind nur ausgewählte Pigmente, Mineralien und Konservierungsstoffe erlaubt und auch nur dann, wenn diese zur Gewährleistung der Verbrauchersicherheit und der Reinheit der Inhaltsstoffe unbedingt erforderlich sind.

Für Endprodukte stellt NATRUE zwei Zertifizierungsstufen zur Verfügung: Natur- und Biokosmetik. In beiden Kategorien müssen die Produkte einen Mindestgehalt an Naturstoffen und einen Maximalgehalt an naturnahen Stoffen aufweisen. Außerdem  werden u.a. bestimmte Anforderungen an Verpackung, Trägermaterialien und Herstellungsverfahren gestellt, sowie Umwelt- und ethische Kriterien abgefragt.

Erhöhte Anforderungen ab Juli 2024

Für Erstzertifizierungen von Endprodukten steigen die Anforderungen zur Lizensierung des NATRUE-Siegels. Ab 01.07.2024 dürfen nur noch die Produkte mit dem Siegel gekennzeichnet werden, deren sämtliche Inhaltsstoffe ebenfalls den NATRUE Anforderungen entsprechen und bereits zugelassen oder zertifiziert sind. Ab 01.07.2025 wird diese Vorgabe auf Rezertifizierungen ausgeweitet und der Standard damit weiter angehoben.

Streben Hersteller eine Zertifizierung nach NATRUE-Kriterien an, müssen sie zwei separate vertragliche Vereinbarungen abschließen: für die Lizensierung mit dem Labellinhaber, der 'International Natural and Organic Cosmetics Association' (NATRUE Label Agreement) und für die Prüfung mit der Zertifizierungsstelle (Zertifizierungsvertrag).

Als solche hat die SGS INSTITUT FRESENIUS Austria bereits für über 40 internationale Hersteller von Natur- und Biokosmetika sowohl Zulassungen als auch Zertifizierungen von Rohstoffen und Endprodukten durchgeführt.

"Als akkreditierte Zertifizierungsstelle stehen wir den interessierten Lizenznehmern für Erstinformationen und Details zum Vergabeprozess gern zur Verfügung", sagt Ilka Pusch, Group Leader NATRUE bei der SGS INSTITUT FRESESENIUS Austria und fügt ergänzend hinzu, dass "oftmals insbesondere zu Beginn des Vergabeprozesses eine intensivere Beratung der Kunden hinsichtlich der zu erfüllenden Kriterien von Nöten sei".

Weitere Informationen erhalten Sie auf den Webseiten der SGS INSTITUT FRESESENIUS und NATRUE. Außerdem sind Frau Ilka Pusch und  das NATRUE-Zertifizierungsteam der SGS INSTITUT FRESENIUS Austria unter der unten genannten E-Mail erreichbar.

Kontakt

Ilka Pusch

Group Leader NATRUE | SGS INSTITUT FRESENIUS Austria

E-Mail
Kontakt aufnehmen

Weitere Informationen und Download

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie unter den folgenden Links bzw. in der Broschüre zum Thema.

natrue.org

sgs-institut-fresenius.de

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